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- Stellungnahme der Neuapostolischen Kirche zum Judas-Evangelium
Zürich. 1976 wurde ein Manuskript gefunden, das in koptischer Sprache, also einer ägyptischen Sprachform des Altertums, abgefasst ist und wahrscheinlich mit dem in der alten Kirche bekannten Judas-Evangelium identisch ist. Ein Evangelium nach Judas wird zuerst bei dem Kirchenlehrer Irenäus um 180 n. Chr. bezeugt.
Der Text des Judas-Evangeliums wurde mit drei anderen apokryphen Schriften in einem Leder gebundenen Papyrus-Codex überliefert. Der Codex wurde lange aus kommerziellen Interessen unter Verschluss gehalten, sodass erst 2006 eine Übersetzung vorgenommen werden konnte. Etwa 80% des Textes konnten bei einer Restaurierung der Handschrift gerettet – und von daher auch übersetzt – werden.
Begrifflichkeit und Vorstellungswelt des Judas-Evangeliums gehören in den Kontext der Gnosis, also jener großen antiken Geistesbewegung, in der christliche Vorstellungen mit solchen der antiken Religion und Philosophie verbunden wurden. Die Gnosis verkündigte in allem (Schöpfungslehre, Erlösungslehre, Christologie, Eschatologie) ein anderes Evangelium als die Apostel und ihre Schüler. Zu Recht wurde auch keine ihrer Schriften in den neutestamentlichen Kanon aufgenommen.
Lesen Sie die ausführliche Stellungnahme der Neuapostolischen Kirche zum Judas-Evangelium (PDF-Doukment).