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"Strahlender Sonnenschein, traumhafter Strand, himmlische Ruhe." Der Reiseprospekt hatte viel versprochen. Brigitte und Peter freuten sich riesig auf ihren Osterurlaub. Dass es eine Woche lang wie aus Kübeln schüttete, dafür konnte der Reiseveranstalter nichts. Dass der Strand vor Dreck strotzte, könnte ihm bekannt gewesen sein. Ärgerlich. Dass Flugzeuglärm und Diskoradau etwas mit himmlischer Ruhe zu tun haben, glaubt wohl außer dem Reiseveranstalter niemand. Brigitte und Peter sind bitter enttäuscht. Ihr Osterurlaub wurde zum Albtraum, weil jemand nicht die volle Wahrheit gesagt hatte.
Ein anderer Fall von Enttäuschungen an Ostern: Es sagte jemand die reine Wahrheit und dennoch waren etliche abgrundtief enttäuscht. Fast 2.000 Jahre ist es her. Ein gewisser Kleopas und sein Wandergenosse redeten sich den Frust von der Seele: "Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde." Tot sei er jetzt. Am Kreuz gestorben, der Hoffnungsträger. Entsetzen hätte brutal auch noch ihren letzten Hoffnungsschimmer zerstört, so klagten beide einem unbekannten Reisebegleiter. Engel hätten gesagt, dass der Gekreuzigte lebe, doch der sei einfach fort - und mit ihm auch ihre ganze Hoffnung.
Armer Kleopas. Seine Hoffnung stand auf tönernen Füßen. Er und sein Genosse hatten nicht richtig zugehört, das Falsche geglaubt. "O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet hatten! Musste nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?" Der Unerkannte, der Auferstandene, rüttelte sie wach!
Wie leicht vermischen sich in unseren trägen Herzen eigenes Wunschdenken mit Versprechen von Menschen oder Verheißungen des Allerhöchsten. Doch wie gefährlich das ist, lehrt uns die Geschichte des Kleopas. Enttäuschung, Abbruch der Beziehung, Anklage können Folgen sein. Deshalb gilt es, genau zuzuhören oder gegebenenfalls nachzufragen.
Was hat der Herr verheißen? Dass er vor seiner Wiederkunft friedliche, himmlische Verhältnisse auf Erden schaffen werde? Nein! Dass die Menschen, die ihm nachfolgen, mit Gesundheit, Ehre, Macht und Ansehen überhäuft werden? Nein! Dass seine Knechte fehlerlos, seine Anhänger engelsgleich seien? Mitnichten.
Was dann?
- "Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei".
- "Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen" (Johannes 10,27).
- "Ich bin die Auerstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben (Johannes 11,25.26).
- "Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende (Matthäus 28,20).
- "Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin (Johannes 14,3).
Ostermorgen: Gott rief seinen Sohn aus dem Grab. Auferstehung - uns zur Seligkeit. Damit unterstrich der Allmächtige seine eigenen Worte: "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." Und dem wollen wir zuhören, ihm ungefärbt glauben und so vollkommene Osterfreude erleben.
art (aus "Unsere Familie" 7/2003)
10. April 2003