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- Afrikanische Themen in Zürich
Zurzeit sind die nationalen Kirchenleiter der Neuapostolischen Kirche in Zürich. Bis auf die Bezirksapostel Michael Deppner (DR Kongo) und Peter Schulte (Südpazifik) konnten alle kommen. Schon am Mittwoch trafen sich die Bezirksapostel, die auf dem afrikanischen Kontinent arbeiten.
Sie berieten Themen, die für die afrikanischen Landeskirchen von Interesse sind. Eines dieser Themen trägt den englischen Namen CTM – Children Teaching Material oder auf Deutsch Lehrbücher für den Kirchenunterricht. Mittlerweile ist eine verkürzte Version der Lehrbücher für die Sonntagsschule entstanden, die sich wegen der geringeren Kosten und der kurzen Artikel besonders für die afrikanischen Gemeinden eignen. Die Reaktionen der Bezirksapostel darauf sind durchweg positiv, zumal sie sehr viel Wert darauf legen müssen, das Lehrbuch in etliche Nationalsprachen übersetzten zu lassen. Bezirksapostel Tshitshi Tshisekedi aus der Demokratischen Republik Kongo wartet auf den Datensatz: „Wir setzen solch eine Kurzversion nicht nur in den ländlichen Regionen ein. Auch für unsere vielen städtischen Gemeinden ist das eine große Hilfe.“
Die Bezirksapostel erhalten in den nächsten Tagen die entsprechenden digitalen Unterlagen, um das Werk vor Ort drucken zu lassen und in Umlauf zu bringen.
Kampf gegen sexuelles Fehlverhalten
Schon seit Jahren engagiert sich die Neuapostolische Kirche mit entsprechenden Maßnahmen: Schulungen von Amts- und Funktionsträgern, Richtlinien gegen sexuelles Fehlverhalten in der Seelsorge und die Einrichtung von Gremien zur Behandlung etwaiger Fälle in den Gemeinden sind hier einige Beispiele. Auch in den afrikanischen Bezirksapostelbereichen sind solche Abwehrmaßnahmen in Kraft getreten. In der Kirche in Afrika-Süd etwa nennt sich das verantwortliche Gremium „Safeguarding Commitee“. Es besteht aus Seelsorgern, Psychologen und Anwälten. Durch diese Bezeichnung soll zum Ausdruck gebracht werden, dass auch prophylaktische Arbeit notwendig ist und nicht erst dann, wenn etwas passiert ist. Gremien dieser Art gibt es mittlerweile in jedem Apostelbereich der Kirche. Eine entsprechende Richtlinie ist seit dem 5. Juli 2020 öffentlich in Gebrauch. Bereits einen Tag später wurde ein erster Fall gemeldet. Eine große Herausforderung, so der zuständige Bezirksapostel John Kriel, sei die nach wie vor sehr hohe Schweigekultur (Culture of silence) in der Gesellschaft generell. Die Kultur „worüber man nicht redet, das existiert nicht“ sei nicht länger tolerabel.
Stammapostel Jean-Luc Schneider ist sehr eindeutig in seiner Haltung: „Ich möchte, dass den Amtsträgern absolut klar wird, was sexuelles Fehlverhalten anrichten kann! Sie müssen wissen, wie schlimm und schädlich das für die Seele sind!“ Das Unterschreiben einer Absichtserklärung vor der Ordination ist das eine – wichtig sei aber vor allem, dass die Verantwortlichen in den Gemeinden und Bezirken in Prävention und Umgang mit solchen Fällen geschult werden. „Dies ist ein wichtiges Thema, bei dem gerade die Kirchen in der Verantwortung stehen. Die Menschen, unsere Gemeinden und alle Glaubensgeschwister sollen wissen, dass die Neuapostolische Kirche sexuellen Missbrauch in aller Schärfe verurteilt und auch übergriffiges Verhalten nicht toleriert!“
Zum Thema: Kontinentale Bezirksapostelversammlungen
Immer schon gibt es kontinentale Bezirksapostelversammlungen. Während die internationale Bezirksapostelversammlung (BAV) zweimal im Jahr stattfindet, sind kontinentale Zusammenkünfte seltener. Die BAV Afrika trifft sich zumeist einmal im Jahr, einen Tag vor der BAV International. Herausforderungen in Sachen Strategie und Zukunftstrends gibt es viele, angefangen von der enormen Sprachenvielfalt bis hin zu der Sicherstellung von kirchlichen Angeboten für Millionen neuapostolische Mitglieder. Die Mehrheit der afrikanischen Gemeinden haben kein eigenes Kirchengebäude, sondern versammelt sich im Freien.
18. November 2021