Neuapostolische Kirche von A bis Z

Gebet

Das Gebet ist eine Möglichkeit, die Gott dem Menschen gegeben hat, um mit ihm in Verbindung zu treten. Im Gebet spürt der Glaubende: Gott ist gegenwärtig, Gott hört, Gott antwortet. So verneigt sich der gläubige Mensch in Demut vor Gottes Majestät und Liebe. Der Heilige Geist gibt Impulse zum rechten Gebet.

 

Gebote

Gott hat den Menschen Gebote gegeben. In ihnen verkündet er seinen Willen zum Wohl der Menschen. In den Geboten kommt zum Ausdruck, wie der Mensch seine Beziehung zu Gott gestalten soll. Zudem sind die Gebote Grundlage für ein gutes Miteinander der Menschen.

Auf die Frage nach dem „höchsten Gebot im Gesetz“ antwortete Jesus mit zwei Zitaten aus dem mosaischen Gesetz: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten“ (Matthäus 22,36–40). Das Gebot, Gott und den Nächsten zu lieben, wird auch „Doppelgebot der Liebe“ genannt.

 

Gentherapie

Die Neuapostolische Kirche befürwortet naturwissenschaftliche Forschung entsprechend dem göttlichen Auftrag: füllet die Erde und machet sie euch untertan. Der Rahmen dieses Auftrags wird in den 10 Geboten und im Evangelium Jesu festgelegt. Dazu gehört die uneingeschränkte Achtung menschlichen Lebens in seiner ganzen Vielfalt.

Bei rascher Entwicklung im biotechnischen Gebiet können lediglich Entscheidungsgrundlagen für die einzelnen Bereiche gegeben werden.

  • Das Erzeugen oder der Verbrauch von menschlichen Embryonen für wissenschaftliche Zwecke wird abgelehnt.
  • Die Herstellung von erbgleichem Nachwuchs (reproduktives Klonen) wird abgelehnt. Die Herstellung von erbgleichem Gewebe zu Behandlungszwecken (therapeutisches beziehungsweise Forschungsklonen) wird ebenfalls abgelehnt, sofern Embryonen dafür verbraucht werden.
  • Eine somatische Gentherapie wird grundsätzlich akzeptiert. Bedeutsam ist hier vor allem das medizinische Risiko. Ein Eingriff in das Genom von Keimzellen, der auch auf zukünftige Generationen nicht übersehbare Auswirkungen hat, ist ethisch nicht zu verantworten.

 

Glaube

Glaube umfasst Gott gegenüber Vertrauen, Gehorsam und Treue. Daraus gewinnt der Mensch Zuversicht auf Gottes Barmherzigkeit und Hilfe. In Hebräer 11,1 heißt es dazu: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ Am Anfang des Glaubens steht immer Gott, der sich durch Wort und Werk offenbart. Der Glaube ist ein Geschenk Gottes. Wahrer Glaube beruht auf Gottes erwählender Gnade.

Zugleich ist Glaube eine Aufgabe für den Menschen. Ob und inwieweit der Mensch zum Glauben gelangt, hängt nämlich auch von seiner eigenen Beteiligung ab: Der Mensch muss glauben wollen. Deshalb ist das Gebet um Glauben notwendig. „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (aus Markus 9,24).

 

Gott | Der dreieinige Gott

Gott ist ein geistiges, vollkommenes, völlig unabhängiges Wesen. Er ist ewig, er ist ohne Anfang und Ende. Der eine Gott ist der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Wenn von „dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist“ gesprochen wird, dann sind damit nicht drei Götter gemeint, sondern drei Personen, die der eine Gott sind.

 

Gottesdienst

Gottesdienst ist Wirken Gottes am Menschen. Zugleich ist er Werk des Menschen für Gott. Zum Gottesdienst kommen Menschen zusammen, um miteinander Gott anzubeten, ihn zu loben und ihm zu danken. Ebenso versammeln sie sich, um Gottes Wort zu hören und um die Sakramente zu empfangen. So ist ein Gottesdienst eine Begegnung von Gott und Mensch. Im Gottesdienst nimmt die Gemeinde die Gegenwart des dreieinigen Gottes wahr und erlebt, dass Gott ihr in Liebe dient.

Von den ersten Christen in Jerusalem wird bezeugt: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet“ (Apostelgeschichte 2,42). Davon leiten sich die Grundelemente des Gottesdienstes ab: die Lehre der Apostel, die Gemeinschaft, das Brotbrechen und das Gebet.