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- Die Koordinationsgruppe: Die Tendenz bei den Themen geht eindeutig in Richtung Theologie
51 Tagesordnungspunkte, drei Tage, rund 36 Stunden im Stück, unterbrochen von kurzen Pausen - so sieht eine normale Sitzung der KGaus. Die Mehrheit der zu erarbeitenden Themen sind theologischer Art, eine Tendenz, wie sie seit einigen Jahren zu beobachten ist. Dies liegt vor allem an den Projekten, die sich die Kirche in den nächsten Jahren vorgenommen hat: Herausgabe eines eigenen Katechismus, Überarbeitung der Lehrwerke für den kirchlichen Unterricht, Spezialfragen zur Offenbarung.
Dr. Hagen Wend (60), Bezirksapostel der Gebietskirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland war 4 Jahre lang KG-Vorsitzender (seit 1999), bevor ihn Stammapostel Richard Fehr am 18. Dezember letzten Jahres aus dieser Verantwortung verabschiedete. Sein Nachfolger als Vorsitzender ist Armin Studer (61), Bezirksapostel der Schweiz, der nun auch schon 4 Jahre lang KG-Mitglied ist. Drittes Mitglied im Bunde ist Urs Hebeisen (51), Bezirksapostelhelfer aus den Philippinen und weitgereister Missionar. Seit Dezember ist nun Wilfried Klingler (54), Bezirksapostel der Gebietskirche Niedersachsen, neues KG-Mitglied. Er tauschte mit Bezirksapostel Wend seinen Sitz in der PG Glaubensfragen. Bezirksevangelist Jürg Zbinden (46), Mitarbeiter bei der Neuapostolischen Kirche International (NAKI), ist als Projektmanager für die gesamte Organisation vorher und nachher zuständig; während der Sitzungen führt er das Protokoll.
Was macht die KG? Was ist ihre Aufgabe? Warum gibt es so viele Tagesordnungspunkte? Damit die rund 20 Projektgruppen, die zum Teil schon seit Jahren im Namen der Neuapostolischen Kirche forschen, effizient und zielgerichtet arbeiten, ist eine Koordinationsgruppe eingerichtet, die direkt dem Stammapostel unterstellt ist. Sie setzt sich aus drei Bezirksaposteln oder Bezirksapostelhelfern und einem Projektmanager zusammen. Jeder ist jeweils für sechs Jahre in der Gruppe tätig. Die KG begleitet nicht nur lenkend die Arbeit der Gruppen, sondern sorgt auch dafür, dass dem Stammapostel schlüssige Arbeitsergebnisse vorgelegt werden. Nach Begutachtung durch den Stammapostel kommt ein Arbeitsergebnis in eine Bezirksapostelversammlung (BAV). Die endgültige Entscheidung trifft der Stammapostel.
Ein Beispiel aus vielen: Zurzeit beschäftigt sich die Kirche mit der Frage: "Wer sind die 144.000?" "Steht doch alles in der Heiligen Schrift", sagen die einen etwas vorschnell. Denn die Bibel lässt einen gewissen Interpretationsspielraum - Auslegungsfreiheit nennt man das. "Das kann uns doch egal sein", meinen vielleicht andere. Nun, so ganz egal ist das nicht, denn schließlich will man wissen, was in Zukunft auf uns wartet; den 144.000 ist nämlich Großes verheißen.
Die Projektgruppe Offenbarung hat sich inhaltlich mit dieser Frage beschäftigt und ein entsprechendes Dossier zur Beratung in der KG vorlegt. Das sind rund 10 DIN-A4-Seiten Text: Auszüge aus der Heiligen Schrift, Luther-Übersetzung und Interlineartext, Kommentare dazu, Fragen und mögliche Antworten. Die Bezirksapostel in der KG gehen das Papier durch, Punkt für Punkt, Satz für Satz. Nicht mit allen aufgeführten Erkenntnissen sind sie sogleich einverstanden, manches wird nachgeprüft, durchgesprochen, anders bewertet. Nach rund zwei Stunden ist das Papier der PG Offenbarung ausführlich erörtert, als Protokolltext wird aufgeführt, dass die PG die von der KG beanstandeten Punkte erneut durchsprechen und eine korrigierte Fassung ihrer Unterlagen über die KG an den Stammapostel weiterleiten möge. Dieser wird über seine Mitarbeiter bei NAKI dafür sorgen, dass das Thema in der nächsten BAV auf die Tagesordnung kommt.
"Der Weg über den Dialog ist der normale Weg", sagt Bezirksapostel Hagen Wend im Gespräch. "Wir einigen uns mit den Projektgruppen durchweg gütlich und argumentativ."
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16 de febrero de 2004