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- Projekt "Neues Gesangbuch": Grundlagenarbeit bis 1998
Zürich. Ein Gesangbuch überarbeiten ist eine schwierige Sache, die viel Zeit und Mühe kostet. Das war bei den Revisionen des evangelischen und des katholischen Gesangbuchs der Fall und ist auch bei der Überarbeitung des neuapostolischen nicht anders.
Bis Mitte des Jahres 1992 gab es verschiedentlich Arbeitsaufträge, die eine grundlegende Revision unseres Gemeindegesangbuches vorbereiteten. Mit den Arbeiten waren verschiedene Gruppen betraut, so auch die Projektgruppe "Musik" (PG Musik). Von ihr gingen entscheidende Impulse aus für die Prüfung der Liedtexte und Tonsätze.
Die Textrevision war umfangreich und nicht immer unproblematisch. Vorgenommen wurde sie von einer Untergruppe der PG Musik, der "Textkommission". Sie wurde am 31. August 1992 gegründet und tagte erstmals am 22./23. Januar 1993 in Frankfurt am Main im Beisein des Vorsitzenden der PG Musik.
Die Textkommission setzte sich aus zwei Aposteln sowie Brüdern und Schwestern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen, die als Germanisten ihr Fachwissen einbrachten. So war eine kompetente und ausgewogene Arbeit an den Texten gewährleistet.
Der Textkommission standen alle relevanten Unterlagen und Zwischenergebnisse aus den verschiedenen Gruppen, die Vorarbeit geleistet hatten, zur Verfügung.
So konnte sie beispielsweise auf eine "Liederstatistik" zurückgreifen, die nachweist, wie häufig jedes Lied unseres heutigen Gesangbuchs in den Jahren 1987 bis 1991 in 112 ausgewählten Gemeinden gesungen wurde.
Der Vorsitzende der Textkommission und damalige Leiter der Musikalienabteilung des Verlages, Bruder Hermann Ober, hatte über Jahrzehnte Grundlagenforschung zur Quellenlage der Lieder betrieben. Diese "Urheberinformationen zum Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche - Ausgabe 1925" erwiesen sich ebenfalls als wertvolles Arbeitsmittel für die Gruppe.
Die Arbeit der Textkommission orientierte sich an einem von den Bezirksaposteln verabschiedeten "Pflichtenheft". In ihm wurden die Aufgabenstellung und Zielvorgabe der Gesangbuchrevision klar definiert. Die Vorgabe lautete: So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig an den Liedtexten zu ändern. Die Lieder des neuen Gesangbuches sollten inhaltlich nicht im Widerspruch zu den Aussagen der Heiligen Schrift und der zeitgemäßen Erkenntnis stehen. Auf eine klare, wahrhaftige Aussage aller Texte ohne schwärmerische oder diskreditierende Anklänge wurde im Besonderen Wert gelegt.
Alle Analysen und Bearbeitungen wurden mehrfach im Detail überprüft, um letztlich zu einem möglichst allgemein gültigen und weitgehend objektiven Urteil zu kommen. Alle Arbeitsschritte wurden mit der PG Musik abgestimmt und Zweifelsfälle in der Bewertung der Liedtexte in einem Schiedsgremium geklärt. Dieses setzte sich aus Mitgliedern der PG Musik und der Textkommission zusammen. Zwischenergebnisse der Revision wurden in mehreren Bezirksapostelversammlungen vorgestellt.
Am 13. März 1998 beendete die Textkommission nach mehr als fünf Jahren in ihrer 38. Sitzung die umfangreichen Arbeiten und legte der PG Musik ihren Abschlussbericht vor. Wir zitieren daraus die Schlussgedanken:
"Die Textkommission freut sich, dass sie den erteilten Auftrag trotz aller Schwierigkeiten in einem zeitlich noch überschaubaren Rahmen … erfüllen konnte. Sie ist sich bewusst, dass das Ergebnis nicht vollkommen sein kann. Sie hofft, dass die beigefügten Texte die Herausgabe eines überarbeiteten, deutlich verbesserten Gesangbuches ermöglichen und das Ergebnis vom Stammapostel, den Bezirksaposteln, den Aposteln und nicht zuletzt von den Glaubensgeschwistern akzeptiert wird. Die Arbeit möge ein Beitrag zur segensreichen Entwicklung und zur Vollendung von Gottes Werk sein."
Die Texte sollen grammatikalisch und stilistisch in Ordnung sein. Das leuchtet jedem ein. Doch auch in der Musik muss ein ganzes Netz von Regeln beachtet werden. Manche Komposition im heutigen Gesangbuch verstößt gravierend gegen diese Regeln. Deshalb begann im Juni 1994 ein Fachgremium mit der musikologischen Prüfung der Lieder.
Die Aufgabe dieses Gremiums war es, alle Lieder des Gesangbuchs stilistisch, melodisch und satztechnisch zu analysieren, denn gerade an das geistliche Lied müssen musikalisch hohe Maßstäbe angelegt werden. Zum einen hat die Musik die Würde und Heiligkeit des Gottesdienstes zu unterstreichen, zum anderen soll die Liedersammlung vielfältig, ausgewogen und gut singbar sein. Im Oktober 1995 legte das Gremium seine Arbeitsergebnisse vor. Auf diese Unterlagen wurde bei der Erstellung des Gesangbuchs wesentlich zurückgegriffen.
In der zweiten Jahreshälfte 1997 wurde intensiv über den Fortgang und die Realisierung des Projekts "Neues Gesangbuch" beraten. Immer deutlicher trat der volle Umfang und die Komplexität der Aufgabe zutage. Daher entschied der Stammapostel, für dieses Projekt eine neue Projektgruppe "Gesangbuch" zu gründen. Diese trat im Juni 1998 erstmals zusammen. Basis ihrer Arbeit waren die etwa 7000 DIN-A-4-Seiten umfassenden Analysen der Texte und Tonsätze des bisherigen Gesangbuchs.
27 de mayo de 2003