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- Kirchentag in Hamburg: AG zieht ein positives Fazit
Hamburg. Gestern ging der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag zu Ende, über 100.000 Besucherinnen und Besucher nahmen teil. Auch die Neuapostolische Kirche war mit einem Informationsstand vertreten. Die neuapostolische Delegation zieht derweil ein positives Fazit: „Unser Kirchenstand auf dem DEKT hat gezeigt, wie wichtig es ist, Kontakte zu knüpfen und im Gespräch zu sein“, sagt Apostel Volker Kühnle, Leiter der Arbeitsgruppe Kontakte zu Konfessionen und Religionen. Vier Tage stand die Neuapostolische Kirche für Gespräche und Informationen zur Verfügung.
„Unser Stand war gut platziert und erstaunlich frequentiert.“ Viele Pfarrer, Konfirmanden- und Religionslehrer hätten sich über die Neuapostolische Kirche informiert, beschreibt der Apostel. Auch die eigenen »Tischgespräche« zu den Themen Ökumene, Katechismus und Geschichte sowie die Präsenz der Regenbogen-NAK seien mit Interesse aufgenommen worden. „Die Gespräche mit nicht neuapostolischen Christen waren zum Teil intensiv und kontrovers, aber immer harmonisch – mit einzelnen wenigen neuapostolischen oder ex-neuapostolischen Kirchenmitgliedern auch sehr emotional." Alles in allem zieht der Leiter der kirchlichen Arbeitsgruppe ein positives Fazit: „Mein persönlicher Gesamteindruck unseres Mitwirkens am 34. DEKT und der geführten Gespräche ist überaus positiv.“ Der Teilnahme am 35. DEKT im übernächsten Jahr in Stuttgart stehe nach seinem Eindruck nichts im Wege.
Tischgespräche und Diskussionen
Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen EZW hatte am Samstag zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, in der es um die Fragestellung ging, was der Katechismus der Neuapostolischen Kirche für die Ökumene bringe? Rund 130 interessierte Besucher nahmen daran teil, etwas über die Hälfte davon neuapostolisch. Dr. Kai Funkschmidt, der innerhalb der EZW für die Kontakte zur Neuapostolischen Kirche verantwortlich zeichnet, wiederholte sein Statement, dass die Lehrunterschiede zwischen der Neuapostolischen Kirche und anderen Kirchen nicht größer oder substanziell anders seien als zwischen jetzt schon ökumenisch kooperierenden Kirchen. Dieses Zitat stammt aus dem neuen Kompakt-Info der EZW über die Neuapostolische Kirche (hier nachzulesen als PDF).
Auch am neuapostolischen Kirchenstand gab es »Tischgespräche«. Gleich am ersten Tag begann am Nachmittag eine kleine Diskussion über die ökumenischen Möglichkeiten, wie sie sich derzeit für die Neuapostolische Kirche darstellen. Gäste waren Dr. Reinhard Hempelmann von der EZW und Dr. Burkard Neumann vom katholischen Johann-Adam-Möhler-Institut Paderborn. Beide nahmen positiv zur Kenntnis, dass der Katechismus der Neuapostolischen Kirche ernsthafte und inhaltliche Gespräche auf Augenhöhe zuließe. Hempelmann betonte jedoch, dass es aus seiner Sicht wichtig sei, nicht zu schnell voranzugehen und stattdessen die Gemeinden sorgfältig auf ökumenische Beziehungen einzustimmen. „Das wird eine wichtige Aufgabe der nächsten Jahre“, bestätigte Apostel Völker Kühnle, für den die Arbeit der Kirche im ökumenischen Umfeld mit dem Erscheinen des Katechismus noch nicht zu Ende ist.
Der katholische Theologe Dr. Neumann ist erst seit kürzerer Zeit in die Gespräche zwischen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und der Neuapostolischen Kirche einbezogen. Er sieht nach eigenem Bekunden ebenfalls gute Voraussetzungen für weitere Gespräche. In seinem Redebeitrag erinnerte er an das Zweite Vatikanische Konzil, das Anfang der 1960er Jahre der katholischen Kirche die Tür zu interkonfessionellen Gesprächen öffnete.
KNK – Katechismus der Neuapostolischen Kirche
Auch der Katechismus selbst war Gegenstand der Erörterungen auf dem Kirchenstand. Mit Dr. Reinhard Kiefer sprach der Leiter der theologischen Abteilung zu den interessierten Besuchern. Er zeigte den Weg auf, den das Werk über die zehn Jahre seiner Entstehungsgeschichte genommen hat und referierte über die wesentlichen Inhalte der 13 Kapitel. Bemerkenswert sei etwa, dass die altkirchlichen Bekenntnisse als Text aufgenommen und sich damit die Neuapostolische Kirche ganz selbstverständlich in die Mitte der Christenheit einreihe. Dieses sei in Verbindung mit dem Kirchenverständnis ein wichtiges Signal für die anderen Kirchen.
Geschichte und Geschichten
Auch die schon längere Geschichte der Neuapostolischen Kirche war Gegenstand eines »Tischgespräches«. Die neuapostolischen Organisatoren hatten dazu Manfred Henke aus der Arbeitsgruppe Geschichte der Neuapostolischen Kirche eingeladen. Er ist profunder Kenner der ersten Jahre, als katholisch-apostolische Gemeinden entstanden und sich allmählich eine Lehre herausstellte, die Bestand hatte. Sebastian Müller-Bahr vom Netzwerk Apostolische Geschichte referierte über die Anfangsjahre nach der Trennung der frühen Hamburger Gemeinde von der Katholisch-Apostolischen Kirche. Zu beiden Geschichtsreferaten gab es Anfragen aus dem Publikum.
Regenbogen-NAK
Auch die Regenbogen-NAK, eine Interessenvertretung für homosexuelle Glaubensgeschwister der Kirche, leistete wichtige Aufklärungsarbeit. Sympathisch und engagiert nutzten die drei Ansprechpartner den gut besuchten Kirchenstand und gaben bereitwillig Auskunft über ihre Arbeit, ihre Wünsche an die Zukunft und erzählten aus den verschiedenen Projekten ihrer Regenbogen-Arbeit.
Alles in allem zieht die Arbeitsgruppe Kontakte zu Konfessionen und Religionen ein positives Fazit über die vier Tage in Hamburg. Für die ausführliche Berichterstattung verweisen wir auf die online-Ausgabe der Kirchenzeitschrift „Unsere Familie“. Dort stehen aktuelle und weiterführende Artikel zu jedem einzelnen Tag.