- Startseite
- Kirche
- Bekanntmachungen
- Große Solidarität mit den Betroffenen in Paris
Zürich/Paris. Mit Bernd Koberstein wendet sich der für die Neuapostolische Kirche in Frankreich zuständige Bezirksapostel mit einer Kondolenzadresse an die Öffentlichkeit. Er habe mit großer Bestürzung und Erschütterung am Freitagabend von den Ereignissen in Paris erfahren. Eine der Explosionen fand in unmittelbarer Nähe unserer Kirche in Paris-Centre statt. Der Gottesdienst am gestrigen Sonntagmorgen wurde von Apostel Jeannot Leibfried vorsorglich abgesagt.
Bezirksapostel Bernd Koberstein zeichnet seit Weihnachten 2012 für die Neuapostolische Kirche in Frankreich verantwortlich. Für ihn sei es besonders, so sein Kommentar gestern, dass er ohnehin planmäßig am 15.11.2015 im Bezirk Algrange-Metz eingeteilt war. Dort konnte er seinen Glaubensgeschwistern in der Kirche in Metz und in ganz Frankreich nahe sein. „Wir erlebten einen besonderen und tiefgehenden Gottesdienst“, so der Kirchenleiter. Zu Beginn äußerte er Gedanken der Anteilnahme. Er bat die Gemeinde, sich zu erheben und ein besonderes Gebet für alle Opfer und alle Leidenden in Frankreich zu sprechen.
Ihn begleitete zudem eine Welle der Solidarität von Brüdern und Schwestern in Deutschland. In vielen Mails hätten sie beteuert, für alle ihre Glaubensgeschwister in Frankreich, aber auch für die Opfer und die Hinterbliebenen herzlich beten zu wollen, so ein Teil seiner Trostworte an die Gemeinde.
Trostbrief an die Gemeinden
Am kommenden Mittwoch und am Sonntag wird in den Gemeinden Frankreichs ein Brief des Bezirksapostels verlesen. Auch damit, so der Seelenhirte, wolle er den Glaubensgeschwistern seine Nähe in diesen besonderen Tagen zeigen. Darin schreibt er unter anderem, dass er am Sonntag nach dem Gottesdienst mit zwei jungen Brüdern sprechen konnte, die zwei ihrer Freunde bei den Anschlägen in Paris verloren hätten. „Ich habe die beiden in meine Arme genommen und ihnen zugesagt, für sie und die Betroffenen zu beten.“
In solchen Augenblicken von Trauer und Betroffenheit, heißt es weiter, „gehen wir zu unserem himmlischen Vater und legen unsere kleine Kinderhand in seine große Vaterhand“ – dann seien wir getröstet und fühlten uns bei ihm geborgen. „Und lasst uns miteinander beten – für uns, die Opfer und alle leidtragenden Menschen.“
Worte der Tröstung und Solidarität
Auch die anderen europäischen Bezirksapostel brachten ihre Solidarität zum Ausdruck. Bezirksapostel Markus Fehlbaum aus der Schweiz sprach davon, dass in der Nacht von Freitag auf Samstag viel Schreckliches passiert sei. „Es gibt so viele Menschen, die in Not und in großen Schwierigkeiten auf dieser Welt sind.“ Viele Menschen litten unter Terror, Extremismus und Krieg. „Wir werden uns immer mehr bewusst, wie schwierig es auf dieser Welt geworden ist, im Frieden leben zu können.“
Die Bezirksapostel aus Deutschland schrieben ebenfalls Briefe des Trostes und der Betroffenheit an ihre Gemeinden. Bezirksapostel Rüdiger Krause aus Hamburg legte den Fokus auf das Gottvertrauen und riet zur Besonnenheit: „Eine Vermischung mit dem Flüchtlingsthema ist verfehlt, an der Sache vorbei. Wir wollen besonnen aus der Kraft des Heiligen Geistes handeln und suchen die Nähe zu unserem Gott, der für uns immer eine Zuflucht ist und bleiben wird.“
„Wir stehen erschüttert vor dieser Situation und sie berührt uns in besonderer Weise, weil wir sie fast hautnah miterleben“, sagte Bezirksapostel Rainer Storck, Leiter der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen. „Bitte lasst uns in besonderer Weise für die Opfer und die Angehörigen, aber auch für den Frieden in der Welt beten.“
Bereits am frühen Samstagmorgen reagierte die Neuapostolische Kirche International auf die Terrorangriffe in Paris. Ihr Sprecher Peter Johanning erklärte: „Wir sind sehr betroffen. Schon 120 Tote, viele Verletzte und traumatisierte Menschen. Die Szenerie ist schockierend. Wir kennen noch nicht alle Hintergründe, doch ist es klar, dass wir beten wollen und uns mit denen verbinden, die jetzt in diesen Momenten unsere Solidarität und Hilfe erwarten! Möge Gott unser Herr Frieden in die Herzen legen.“
»So verlasse ich mich auf ihn«
Und gestern in seinem Gottesdienst in Zwickau reagierte Stammapostel Jean-Luc Schneider auf die ungeheuerlichen Ereignisse. Er brachte seine Solidarität und sein Mitgefühl zum Ausdruck und sprach von der Trauer des Christen. Jede Woche geschähen schreckliche Ereignisse irgendwo auf der Welt: jetzt beklagen wir die Opfer in Frankreich, in Kenia, in Afghanistan, in Syrien oder sonstwo. Sie seien unsere Mitmenschen, die in tiefem Leid stecken. Er habe dann im 27. Psalm gelesen. Darin heißt es: „Wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf ihn. Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des Herrn bleiben könne mein Leben lang.“ (aus den Versen 3 und 4).
Über die Reaktion des internationalen Kirchenleiters, Stammapostel Jean-Luc Schneider, berichten wir in einem Videobeitrag auf nac.today.