Begegnung im Mittelpunkt: Der Gottesdienst

Gottesdienst ist das Wirken Gottes an den Menschen. Er ist aber auch das Werk von Menschen für Gott. Das macht ihn zur Begegnung von Gott und Mensch. Deshalb stellt der Gottesdienst für neuapostolische Christen den Mittelpunkt des Gemeindelebens dar.

Bewusst zurückhaltend

Das Vorbild für ihre Gottesdienste findet die Neuapostolische Kirche bei den ersten Christen: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet“ (Apostelgeschichte 2,42). Die gleichen Elemente finden sich heute wieder: die Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi, das Loben und Danken gegenüber Gott, die Spendung der Sakramente sowie das gemeinsame Gebet.

Der neuapostolische Gottesdienst ist bewusst zurückhaltend gestaltet: Im Mittelpunkt stehen Anbetung, Gebet, Predigt, Feier des Heiligen Abendmahls und Segensspendung. Doch auch Musik ist ebenfalls fester Bestandteil der Liturgie, zumindest als Gemeindegesang, häufig aber auch in Form von Chor- oder Instrumental-Beiträgen.

Liturgie im Überblick

Die trinitarische Formel „In dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ macht den Teilnehmenden deutlich, dass Gott nun gegenwärtig ist, so wie sein Sohn es verheißen hat (Matthäus 18,20).

Dem Eingangsgebet folgt das Verlesen eines zumeist vorgegebenen Bibelwortes. Diese Grundlage entfaltet die Predigt in freier Rede. Dienstleitende können auch weitere Geistliche zu Predigtbeiträgen aufrufen.

Höhepunkt des Gottesdienstes stellt der Sakramentsteil dar. Darauf bereiten das gemeinsam gebetete Vaterunser und die Freisprache vor, in der den Gläubigen die Sündenvergebung verkündigt wird. Das Heilige Abendmahl wird grundsätzlich in jedem Gottesdienst gefeiert; weitere Sakramente oder Segenshandlungen bei Bedarf.

Der Gottesdienst endet mit dem Schlusssegen aus 2. Korinther 13,13: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“ Daraufhin singt die Gemeinde das dreifache Amen.

Gottesdienste für Entschlafene

Die Gottesdienste finden am Sonntagvormittag statt, in vielen Gemeinden zusätzlich auch an einem Wochentagabend. Darüber hinaus gibt es immer wieder Zentralgottesdienste. Diese werden per Internet, Satellit, Telefon oder öffentlichem Fernsehen in die Gemeinden – oder in besonderen Situationen in die Haushalte – übertragen.

Dreimal im Jahr stehen Gottesdienste für Entschlafene an. Dann beten die Gemeinden dafür, dass unerlöste Verstorbene das Heil in Christus finden. In Zentralgottesdiensten empfangen Geistliche stellvertretend für die Entschlafenen alle drei Sakramente.

 

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