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- „Im Moment geht es darum, den Menschen zu helfen“
Buenos Aires. Die Situation in Japan ist auch in der Frühjahrssitzung der Bezirksapostel ein Thema. Rund 100 Mitglieder zählen die beiden neuapostolischen Gemeinden in Japan – alle haben das fürchterliche Erdbeben und den Tsunami überlebt. „Das wichtigste Problem ist derzeit die außer Kontrolle geratene Nuklearkatastrophe, von der wir noch nicht wissen, wie sie ausgeht“. Mit diesen Worten beginnt Bezirksapostel Urs Hebeisen seinen Vortrag über die Arbeit der Neuapostolischen Kirche im Südosten Asiens.
Bis jetzt hat weder die UNO noch die japanische Regierung um internationale Finanzunterstützung gebeten, deshalb könne auch die Neuapostolische Kirche noch keine Spendenaktion starten, teilt er weiter mit. „Ich bekomme viele Anfragen aus Europa. Die Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft ist groß. Doch vorerst wird Japan diese Probleme lösen, die Menschen dort haben viel Kraft!“ Angesichts der immer noch sehr unklaren Situation sei im Augenblick andere Unterstützung gefragt: „Im Moment geht es darum, Menschen zu helfen, Verschüttete zu finden, Verletzte zu versorgen.“
Auch die neuapostolische Hilfsorganisation NAK-karitativ plant derzeit keine konkreten Aktionen. Dafür sei die Lage noch zu unübersichtlich, sagt Geschäftsführer Bernd Klippert auf Anfrage. „Wir stehen momentan in einem ständigen Update-Kontakt zu unseren Partnerorganisationen, um Lage und Notwendigkeiten abzuklären und brauchen vernünftig geplante Vorgehensweisen.“ Ein Konto mit dem Stichwort "Nothilfe Japan 2011" sei aber bereits eingerichtet worden, so Klippert.
Südostasien – eine positive Bilanz
„China ist sicher noch ein großes Land für die Arbeit der christlichen Kirchen“, berichtet Bezirksapostel Urs Hebeisen in seinem Vortrag weiter. Im letzten Jahr besuchte der oberste Repräsentant der Neuapostolischen Kirche, Stammapostel Wilhelm Leber, die Provinz Szechuan, im kommenden Jahr werde er wiederkommen. In Hong Kong und Taiwan dagegen stagniere die Arbeit zurzeit. Die Mobilität der Gemeindemitglieder dort sei sehr hoch. Korea dagegen sei gut versorgt, berichtet der Bezirksapostel, der selbst seit Jahrzehnten in den Philippinen lebt. Es gebe zwar wenige Gemeinden, doch jeder arbeite wo er kann.
Indien – eine große Herausforderung
Bezirksapostel Mark Woll ist verantwortlich für die kirchliche Arbeit in Indien, Bangladesh, Nepal, Pakistan und Sri Lanka. Er berichtet über ganz andere Herausforderungen, vor allem in Indien, sowohl politisch als auch kulturell. „Doch junge Leute wachsen heran, die sehr vielversprechend sind! Mit der Hilfe Gottes wird es gut weitergehen.“ Bezirksapostelhelfer David Devaraj unterrichtete die Bezirksapostelversammlung über die Strategie beim Landkauf. Die Grundstückspreise in vielen indischen Großstädten seien nicht nur hoch sondern auch unberechenbar. Dennoch werde es möglich sein, in zehn Städten Land zu kaufen und zwölf neue Kirchen zu bauen und zwar mit Hilfe der Unterstützung anderer Gebietskirchen.
Pakistan – nach der großen Flut
Bezirksapostelhelfer John Sobottka trägt vor, dass in Kathmandu, Nepal, gerade erst ein Gebäude errichtet worden ist, zwei weitere Grundstücke wurden gekauft. Auch in Dhaka, Bangladesh, konnte ein Grundstück erworben werden. Darüber ist der Bezirksapostelhelfer besonders froh, denn Dhaka ist eine der neuen Megacities in Asien. John Sobottka gab auch ein Update über die Lage in Pakistan, wo im letzten Jahr die verheerende Flut so viele Menschen in Bedrängnis brachte. Über 300.000 Dollar sind von verschiedenen Gebietskirchen gespendet worden. Die Phase 3 der Unterstützung startet jetzt im März: nachdem in Phasen 1 und 2 zuerst den Menschen finanziell geholfen wurde, sollen nun 73 Kirchengebäude, die verloren gingen, wieder aufgebaut bzw. renoviert werden. Bezirksapostelhelfer Sobottka überbrachte auch Grüße von Menschen, denen die Kirche helfen konnte.
Gemeinden im Südpazifik
Zuletzt gab Bezirksapostel Andrew Andersen einen Bericht über die Arbeit der Neuapostolischen Kirche im Südpazifik. Anders als in Asien sind durch die Christianisierung in früheren Jahrhunderten praktisch alle Einwohner Christen. In sieben der 14 Länder, die geopolitisch als „Ozeanien“ bezeichnet werden, gibt es neuapostolische Gemeinden. Melanesier, Mikronesier und Polynesier leben dort. Allein in Papua Neuguinea, wo die Neuapostolische Kirche bereits seit 1976 arbeitet, existieren über 480 Gemeinden. Allerdings, und das macht die Arbeit schwierig, werden hier über 800 verschiedene Sprachen, nicht Dialekte, gesprochen! In Gottesdiensten wird deshalb häufig in Pidgin-Englisch gepredigt. Die Zukunft, davon ist der Bezirksapostel überzeugt, gehört wohl ohnehin dem Englischen.