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- BAV Europa: Diskussion über kirchliche Jugendarbeit
Zürich. Die kirchliche Jugendarbeit braucht mehr Flexibilität – das ist kurz gefasst das Ergebnis einer längeren Diskussion innerhalb der europäischen Bezirksapostelversammlung, die gestern in Zürich zu Ende ging. Die Kreativität und das Engagement auf Gemeindeebene sind ausgezeichnet, stellen die Kirchenleiter unisono fest. Um den regional Verantwortlichen noch mehr Hilfestellung zu bieten, sollen mittelfristig Inhalte und methodische Herangehensweisen für Jugendstunden und Jugendgottesdienste neu überdacht werden. Die Bezirksapostel wollen in der kommenden Zeit eine intensive Diskussion in diesem Bereich initiieren.
Die regionalen Kirchenleiter machten sich weitreichende Gedanken und stellten einmütig fest, dass in den Bereich der Jugendarbeit mehr Flexibilität gehört. Das habe auch ein Workshop ergeben, zu dem sich im Januar die deutschsprachigen Jugendbeauftragten der europäischen Gebietskirchen in Dortmund versammelten. Eingeladen hatte die Arbeitsgruppe „Unterweisung für Amtsträger“ unter der Leitung von Bezirksapostel Armin Brinkmann (wir berichteten). Ziel des Workshops war, Ideen zur Weiterentwicklung der Jugendangebote in Europa zu finden.
Neue Wege in der Jugendarbeit
„Wir müssen bedarfsorientierter denken“, sagt Stammapostel Wilhelm Leber. „Unsere jungen Leute wollen sich thematisch, inhaltlich im Jugendgottesdienst oder in den Jugendstunden wiederfinden.“ Gemeinsam mit den Bezirksaposteln diskutierte er flexiblere Rahmenbedingungen, die zunächst aber noch einmal kritisch durchdacht und nicht gleich als beschlossen veröffentlicht werden sollen. Dazu zählen etwa Anreicherungen im Gottesdienstablauf, schonend und sorgfältig aber der jugendlichen Zielgruppe angemessen. Auch Themen wurden durchgesprochen, über die junge Menschen heutzutage im gottesdienstlichen Rahmen nachdenken wollen. „Insgesamt haben wir den Eindruck, dass unsere Jugendlichen Werte orientiert ihren Glauben verstehen, aber vor allem einen emotionalen Zugang zum biblischen Kontext suchen“, bestätigten mehrere Bezirksapostel in ihren Wortbeiträgen. So kann etwa ein gemeinsamer Pool von Themen, der schnell, aktuell und methodisch gut aufbereitet allen zur Verfügung gestellt werden, die mit Jugendarbeit befasst sind. In einer der nächsten Bezirksapostelversammlungen wird das Thema wieder aufgegriffen.
Ein anderes Thema, mit dem sich die Konferenz inhaltlich auseinandersetzte, berührte den Bereich der Kinderunterrichte in den neuapostolischen Gemeinden. Die Novellierung des Bundeskinderschutzgesetzes von Januar 2012 fordert in § 72a ein erweitertes Führungszeugnis für Beschäftigte bei Trägern der öffentlichen Jugendhilfe. Damit soll die Prävention im Kampf gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern verstärkt werden. Der Gesetzgeber empfiehlt, diese Voraussetzung auch auf Träger der freien Jugendhilfe auszudehnen. Das hätte Auswirkungen auf die Kirche, über die sich die Bezirksapostel zunächst rechtlich beraten lassen wollen, bevor sie einen Beschluss fassen. Schon jetzt empfiehlt die Kirchenleitung ein rechtliches Aufklärungsgespräch vor der Beauftragung neuer Lehrkräfte und Jugendbeauftragter.
Zwischenbericht über Solidarprojekt
Fünf Kirchenbauten in den östlichen Bundesländern in Deutschland – pro Bundesland eine Kirche –, solidarisch gefördert durch alle deutschen Gebietskirchen und der Schweiz mit insgesamt fünf Millionen Euro unterstützt (wir berichteten), über dieses Projekt ließen sich die Bezirksapostel informieren. In drei Kirchen hat mittlerweile der Weihegottesdienst stattgefunden, der Bau in Rostock steht kurz vor der Vollendung. Hier ist die Weihe im Sommer geplant. Nur am Standort Wernigerode (Sachsen-Anhalt) verzögert sich die Planung wegen Denkmalschutzbestimmungen. Hier ist erst im kommenden Jahr mit dem Baubeginn zu rechnen.