Der Katechismus in Fragen & Antworten

363. Welche Bedeutung haben das neunte und zehnte Gebot im Neuen Testament?

Wird sündhaftes Verlangen nicht beherrscht, folgt die Umsetzung in die Tat. Die Folgen sind in Jakobus 1,15 beschrieben: „Wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.“ In Galater 5,19-25 wird gezeigt, dass sündhaftes Begehren zu sündhaftem Handeln führt. Dies wird als „Werke des Fleisches“ bezeichnet. Der Begierde stellt die Bibel den Begriff „Keuschheit“ entgegen. Keuschheit zeigt sich in Selbstbeherrschung und Verzicht.

„Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch vorausgesagt und sage noch einmal voraus: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben. Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht. Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden. Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.“ (Galater 5,19 ff.)