Der Katechismus in Fragen & Antworten

350. Was bedeutet das siebte Gebot im Alten Testament?

Ursprünglich bezog sich das Gebot, nicht zu stehlen, vor allem auf den Menschenraub. Dabei ging es darum, den freien Mann davor zu schützen, geraubt, verkauft oder in Unfreiheit gehalten zu werden. Eigentumsdelikte konnte man durch materielle Entschädigung wiedergutmachen (sühnen), Menschenraub dagegen wurde in Israel mit dem Tod bestraft: „Wer einen Menschen raubt, sei es, dass er ihn verkauft, sei es, dass man ihn bei ihm findet, der soll des Todes sterben“ (2. Mose 21,16). Auch der Diebstahl von fremdem Eigentum wurde unter Strafe gestellt; das mosaische Gesetz forderte Wiedergutmachung. „Wenn jemand ein Rind oder ein Schaf stiehlt und schlachtet’s oder verkauft’s, so soll er fünf Rinder für ein Rind wiedergeben und vier Schafe für ein Schaf“ (2. Mose 21,37).