Der Katechismus in Fragen & Antworten

161. Welche Ereignisse folgten auf Jesu Einzug in Jerusalem?

Jesus reinigte den Tempel, indem er Händler und Geldwechsler daraus vertrieb. Damit machte er deutlich, dass der Tempel, das Haus Gottes, heilig und kein Ort für Geschäfte ist. In Betanien wurde Jesus dann mit kostbarem Narden-Öl gesalbt. Dies geschah nach seinen Worten im Blick auf seinen bevorstehenden Tod, denn Tote wurden damals mit wertvollem Öl gesalbt (vgl. Markus 14,8). Jesus hatte unter den Pharisäern und Sadduzäern, zu denen die Hohepriester zählten, viele Feinde. Sie wollten ihn töten. Daher wurde seine Lage immer bedrohlicher.

Narden-Öl: Narde ist eine im Himalajagebiet (z.B. Indien, Bhutan, Nepal) wachsende Pflanze. Aus ihrer Wurzel wurde ein wohlriechender Saft gewonnen, der dem Salböl beigemischt wurde. Die Narde wurde schon in der Antike in den Mittelmeerraum exportiert.Weil sie von weit her kam, war sie auch sehr teuer.
 

Pharisäer und Sadduzäer waren Vertreter der bekanntesten religiösen Gruppen im Judentum zur Zeit des Wirkens Jesu. Die Pharisäer versuchten, die Vorschriften des mosaischen Gesetzes streng zu befolgen, um so durch Werke vor Gott Verdienste zu erlangen. In den Evangelien wird diese Art der  Frömmigkeit häufig kritisiert, da sie zu Selbstgerechtigkeit und Heuchelei führen kann. Aus den Pharisäern erwuchs das heutige Judentum. Die Sadduzäer lehnten den Glauben an die Engel oder die Auferstehung der Toten ab. Ihnen gehörten vor allem die wohlhabenden Schichten der Bevölkerung und die Priester des Jerusalemer Tempels an. Nach der Zerstörung des Tempels löste sich die sadduzäische Richtung des Judentums auf.
Neben Pharisäern und Sadduzäern gab es die Essener als dritte wichtige Gruppe innerhalb des antiken Judentums.